Akklimatisieren. Mit leichteren Wanderungen starten.
Statt direkt den Einstein zu bezwingen gehe ich es langsam an: Vom Neunerköpfle wieder runter zurück ins Tannheimer Tal.
Das Tal liegt noch im Morgennebel. Die Sonne gibt alles, um diesen zu vertreiben und peu á peu schafft sie es auch. Bis es soweit ist, zaubert die Natur eine wunderschöne Atmosphäre und steigert somit noch mehr die Vorfreude auf den Tag.
Bis ich oben auf dem Neunerköpfle bin - ich wähle hierfür heute die Gondelbahn ab Tannheim hinauf - liegt das Tal vom Morgennebel befreit vor uns und lässt einen wundervollen Blick auf den gegenüberliegenden Einstein (links) und den Aggenstein (rechts) zu.
Das Neunerköpfle ist auch bekannt für das Gleitschirmfliegen. Der Wind heute Vormittag lässt allerdings zu wünschen übrig - bis sich die ersten Gleitschirme in die Luft erheben können, gilt es Geduld zu üben. Die Anzahl der wartenden Flieger wird immer größer, doch schließlich geht es los:
Von der Bergstation der Gondel geht es in ein paar Minuten hinab zur Gundhütte oder ca 10 Minuten hinauf bis zum Gipfel. Bereits jetzt sind die Außenplätze an der Gundhütte besetzt - jeder genießt diese guttuende Spätsommersonne.
Also mache ich kehrt und schlage den Weg zum Gipfel ein. Endlich bin ich oben - auf 1.862 m - inmitten der Allgäuer Alpen. Erst mal ankommen und die Aussicht wirken lassen.
Eigentlich war der Plan, über die Usseralpe (Foto links) zurück nach Tannheim zu wandern. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Richtung Haldensee (Foto rechts) und dann weiter nach Tannheim hinabzusteigen. Ich muss mich nicht sofort entscheiden und schlage auf jeden Fall schon mal den Weg Richtung Süden ein.
Schließlich entscheide ich mich doch für die längere Tour heute und schlage den Weg hinab zum Haldensee ein. Gemäß den Zeitangaben auf der Wanderwege-Ausschilderung braucht's 2,15 Stunden bis Haldensee. Nun denn - ich greife vor: es geht auch schneller.
An der oberen Strindenalpe entscheide ich mich, auf den Forstweg zu wechseln und über diesen hinab ins Tal zu gehen. Diesen verfolge ich für die nächsten 60 Minuten. Viele Mitwanderer haben sich ebenso für diesen Weg entschieden - auch durch die Mountainbiker wird dieser Weg hinab und hinauf gut genutzt.
.... und nicht nur Wanderer und Mountainbiker nutzen diesen Forstweg. Er dient auch gut zum Chillen:
Kurz hinter der Edenbachalpe gilt es nochmal eine Entscheidung zu treffen: Entweder auf dem Forstweg rechts weiter 50 Minuten bis zum Seeparkplatz am Haldensee oder gerade aus 40 Minuten Richtung Ortsmitte. Für mich geht es gerade aus weiter und ich gelange recht schnell auf einen schmalen Pfad hinab durch den Wald, wo die Sonne kaum hinkommt.
Schließlich tut sich dieser Blick auf den Haldensee auf. Bald werde ich an meinem Zwischenziel sein.
Am Ortsrand von Haldensee fällt der Strindenbach ein paar Stufen hinab und schafft somit einen kleinen, aber dennoch geräuschvollen Wasserfall:
Wie oft bin ich schon auf meinen Rennradtouren an der Hl. Jakob-Kapelle in Haldensee vorbeigefahren? Jetzt ist die Gelegenheit, auch mal einen Blick in die Kapelle, die auf dem 17. Jahrhundert stammt, zu werfen.
Immer am 25. Juli wird in Haldensee das Jakobifest gefeiert, u.a. mit einer feierlichen Messe in dieser schönen, kleinen Kapelle.
Nach einer leckeren Mittagspause in Haldensee spaziere ich den Wiesenweg zurück nach Tannheim. Die Geräusche der parallel laufenden Bundesstraße 199 werden durch das Gezirpe der Grillen rechts und links des Weges in den Wiesen fast übertönt. Der Geruch des frisch gemähten Grases begleitet mich auf dem ganzen Weg, bevor ich am Start/Ziel meiner kleinen, feinen Runde wieder in Tannheim ankomme.
Auch ist Tannheim das Ziel der vielen Gleitschirmflieger, die schließlich doch noch heute in die Luft schweben konnten.
Richtig gut war's. Ich bin froh, mich für die längere Runde über Haldensee entschieden zu haben. Alles in allem umfasst die komplette Runde ca 15 km.
GEHAICHNIS
Hier geht's zu meiner Tandem-Gleitschirmrunde am Virgiljoch
Und hier zu mehr Touren im Tannheimer Tal
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