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Unter'm Rennrad: die Costa Blanca

 

 

Die Rennrad-Profi-Teams wissen diese Region zu schätzen und cruisen im Winter zum Training über die verkehrsarmen Straßen an der Costa Blanca.  

Und jetzt im Frühjahr findet das VOR-TOUR-der-Hoffnung-on-Tour-Radcamp zum ersten Mal in dieser wunderschönen Landschaft statt.

 

Nach etwas über zwei Flugstunden landen wir schon in Alicante an der Costa Blanca. Während wir zu Hause bei nettem Sonnenschein starten, ist der Empfang am Zielort in Dénia schließlich stürmisch und regnerisch.

 

Ankunft in Dénia an der Costa Blanca
Ankunft in Dénia an der Costa Blanca

 

In diesem Jahr hat Jürgen für das Radcamp "VOR-TOUR der Hoffnung on Tour" alles mit Radreisen Kunz abgestimmt. Es ist bestens organisiert: direkt am Flughafen werden wir von Karin aus Deutschland und Erika aus Paraguay abgeholt und erreichen nach gut einer Stunde Fahrt unser Hotel. Untergebracht sind wir direkt am Strand, ca 4 km nördlich des Zentrums von Denia. 

 

Noch am Abend lernen wir Hans-Peter und Edi aus der Schweiz kennen, welche uns die kommenden Tage guiden werden. Eins ist klar: wir möchten als Gruppe trotz unterschiedlicher Leistungsstärken gerne die kommenden fünf Ausfahrten zusammen unternehmen. Eine Herausforderung für jeden Guide - so auch wieder in diesem Jahr für Hans-Peter und Edi.

 

Bevor wir uns aber auf die Räder schwingen können, werden diese noch angepasst, unsere eigenen Pedale angebracht (die man nach Ende des Radcamps nicht vergessen und auch wieder ab- und mit nach Hause nehmen sollte 😉!), erste Achten gefahren und ….los geht's: immer die dicke, schwarze Regenwolke im Blick, die Hans-Peter aufgrund seiner Orts- und Wetterkenntnis so geschickt umfährt, dass wir tatsächlich trocken, aber auch durchgefroren, wieder wohlbehalten an der Unterkunft ankommen. 

 

Vor dem ersten Start rund um Dénia. Karl-Heinz, Andrea, Klaus, Jörg, Hans-Peter, Jürgen, Britta und Anja
Vor dem ersten Start rund um Dénia. Karl-Heinz, Andrea, Klaus, Jörg, Hans-Peter, Jürgen, Britta und Anja

Vall de Ebo

 

Der nächste Morgen allerdings startet absolut nach meinem Geschmack mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Das verheißt doch Gutes für eine weitere trockene und vielleicht etwas wärmere Tour als am Vortag.

 

 

Durch das Hinterland von Dénia geht es mit etwas mehr Höhenmeter als am Vortag vorbei an Oliven- und Orangenbäumen sowie ganze Flächen an Blauregen - gerade der Duft des Blauregens ist sehr intensiv und begleitet uns einige Strecken.

 

Die ersten Lücken in der Gruppe an Steigungen gehen auf, wir warten aufeinander - ist doch die unterschiedliche Leistungsfähigkeit bewusst und akzeptiert.

 

Die zwei Schweizer Heinz und Peter, die sich uns angeschlossen haben, sehen das auch ganz locker. Wie sagte Heinz auf meine Frage, ob das Warten auf uns Schwächere nervt: "Ganz und gar nicht - jetzt bin ich wenigstens nicht mehr der letzte in der Gruppe" 😉.

 

 

Zur Mittagspause in Vall de Ebo treffen hier einige weitere Teams zusammen, wir werden gut versorgt, bevor es eine weitere Steigung gibt und anschließend eine acht Kilometer lange Abfahrt hinunter nach Pego die Räder rollen lässt. 

 

Pause in Vall de Ebo
Pause in Vall de Ebo
Abfahrt nach Pego. Danke @Heinz für das Foto!
Abfahrt nach Pego. Danke @Heinz für das Foto!

Tarbena

 

Wieder starten wir in Dénia über kleine Wege vorbei am stark duftenden Blauregen und Orangenplantagen und bewältigen nach einigen Kilometern nochmals die kleine Steigung von gestern, die sich heute schon sehr viel besser fahren lässt. Schließlich erreichen wir Parcent, gönnen uns eine Pause und erobern dann den Coll de Rates, mit einer der bekanntesten und beliebtesten Pässe in der Comarca Marina Alta. 

 

Blick zurück auf Parcent
Blick zurück auf Parcent

 

Die Marina Alta ist geprägt von zahlreichen Felsen und Hügeln. Auch kann man hier, neben Rennrad fahren, tolle Wanderungen unternehmen. 

 

 

Wieder können wir die verschossenen Körner während unserer Mittagspause in Tarbena auffüllen. Etwas Sonne, tolle Ausblicke, Ruhe und leckere Paella helfen dabei. 

 

Denn die Körner werden nochmal gebraucht: die abwechslungsreiche und spannende Topographie dieser Region zeigt sich auch auf den kommenden zehn Kilometern mit netten Steigungen/-sprozentwerten bis zum Sa Creueta auf 780 m, bevor wir es wieder auf dem Rückweg nach Dénia einigermaßen gut rollen lassen können. 

 

Tarbena
Tarbena
Am Horizont im Dunst etwas zu erkennen die Skyline von Benidorm
Am Horizont im Dunst etwas zu erkennen die Skyline von Benidorm
Disfrute de su comida
Disfrute de su comida
Start- und Ziel: Dénia
Start- und Ziel: Dénia

Moraira

 

Unsere Tour 4 steht bevor. Dieses mal führt sie uns südwestlich erst ins Landesinnere nach Xaló, ein kleines Dorf, welches an einem Tal zwischen den zwei Gebirgsketten "la Solana" und "Bernia" liegt. 

 

 

Inmitten des Dorfes Xaló ist der Treffpunkt für die Rennradfahrer die VeloSol Cycling Bar - hier fühlt sicher jeder Rennradfahrer direkt wohl. Die gesamte Deko, die Fotos etc. sprechen nur eine Sprache: "Rennrad". 

 

Ganz so durstig wie die Fahrer auf dem folgenden Foto fallen wir zwar nicht in die Bar ein, aber wir wissen durchaus etwas Kühles oder auch 'nen starken Kaffee zu schätzen.

 

 

Gestärkt und aufgewärmt führt uns die Tour jetzt weiter nach Moraira, einem kleinen Fischerort, der zwischenzeitlich durch den Tourismus stark geprägt ist. 

Direkt am Hafen finden wir für unsere größere Gruppe ausreichend Platz und verfolgen die wieder aufziehenden dunklen Wolken. Ob wir heute auch wieder trocken in Dénia ankommen werden?

 

Ja, werden wir! Die Sonne kommt wieder raus, sobald wir wieder auf den Rädern sitzen und zurück geht's zum Ausgangsort.

 

Rechts die Burg von Moraira
Rechts die Burg von Moraira

 

Und wenn man die Touren wieder geschafft hat, in Dénia angekommen ist und noch etwas das Erlebte und die Kilometer direkt Revue passieren lassen möchte, trifft man sich z.B. auch im Café Ciclista am Rande des Zentrums von Dénia oder bei Hans-Peter oder einfach am Strand....

 

Dénia

 

An unserem sechsten Tag an der Costa Blanca sind wir per Pedes statt per Pedal unterwegs. Wir erobern Dénia.

Schon der (anstrengende) Spaziergang entlang des Strandes ins Zentrum von Dénia zeigt, dass von "Ruhetag" eigentlich gar nicht die Rede sein kann.

 

Dénia ist heute die Hauptstadt der Comarca Marina Alta und hat ca 600.000 Einwohner. Auch aufgrund des fast 20 Kilometer langen Sandstrandes ist Dénia sehr beliebt. Aber auch für die spannende Geschichte der Stadt, die von den Mauren erbaute Burg, die über der Stadt thront, das Naturschutzgebiet rund um den Hausberg Montgó und die umliegenden römischen, maurischen und spanischen Zeugen der Geschichte interessieren sich die Gäste.

 

Das Rathaus von Dénia
Das Rathaus von Dénia
Plaza de la Constitución
Plaza de la Constitución
In den Straßen Dénias - viele der alten Häuser sind renoviert
In den Straßen Dénias - viele der alten Häuser sind renoviert
Markt, links das gelbe Gebäude ist die Markthalle Dénias
Markt, links das gelbe Gebäude ist die Markthalle Dénias
Kirche der Himmelfahrt aus dem 18. Jhd.
Kirche der Himmelfahrt aus dem 18. Jhd.
Blick von der Burg über die Stadt und auf den Hausberg Dénia Montgó
Blick von der Burg über die Stadt und auf den Hausberg Dénia Montgó

 

In der Fischbörse Dénias werden täglich rund 700 Kisten Fisch versteigert. Die Fischerboote kommen gerade am späten Nachmittag im Hafen an - Jürgen hilft direkt beim Anlegen dieser. Die Kisten mit dem frisch gefangenen Fisch werden pro Fischerboot in die Fischbörse gebracht und über das Fließband, welches mit Sensoren und Waagen direkt Fischart, Gewicht und Preis über ein Display anzeigt, von den Käufern per "Mausklick" ersteigert. 

 

Dénia ist bekannt für gutes Essen: hier soll es über 300 teils hochklassige Restaurants geben.

 

Abschlussrunde.....

 

Letzter Radtag. 

Heute geht's mit Edi nach Norden - wir geben alles, überqueren Hindernisse, erklimmen Steigungen, probieren Orangen am Wegesrand. Es ist wieder kalt - es scheint, dass uns die Costa Blanca den Abschied etwas leichter machen möchte. Immer wieder ziehen dunkle Wolken auf. Doch auch heute bleiben wir trocken. Erst Abends, als wir schon lange im Hotel sind, brechen Sturm und Gewitter los. 

 

Aber vorher gilt es nochmal das Erlebnis Windschattenfahren voll und ganz zu genießen. Toll, wie die Gruppe einen mitzieht - teilweise mit über 40 km/h - und diese NICHT Berg runter! - geht unser Zug über die Straßen im Hinterland Dénias. Schöner Abschluss.

 

 

Und zum Abschied sagt die VOR-TOUR der Hoffnung DANKE bei Edi und Hans-Peter und dem ganzen Team!

 

Foto: Kris
Foto: Kris

 

FAZIT: 365 Kilometer, 3.641 Höhenmeter. Tolle Mitradler, tolle Stimmung, tolle Landschaften!

 

Gewitterstimmung
Gewitterstimmung

 

Für uns heißt es nun, Koffer packen und Abschied nehmen. Wir hatten eine wunderschöne Woche zusammen, konnten neben Rad fahren auch viele Gedanken und Ideen zur VOR-TOUR der Hoffnung spinnen und austauschen. 

 

 

Ein letztes Mal am Strand spazieren gehen, den Wind spüren, hinter den Horizont schauen wollen....

 

Adiós. Nos vemos.
Adiós. Nos vemos.

 

Es war TOLL mit Euch! 


Foto: Andrea Z.
Foto: Andrea Z.

Freu mich schon, wenn es wieder heißt "VOR-TOUR der Hoffnung on Tour" 2020 😍🚲


Meine letzten Radcamps mit der "VOR-TOUR der Hoffnung on Tour":

- in Cambrills mit und bei Reimund Dietzen

- auf Sardinien

- auf Mallorca mit und bei Marcel Wüst

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Kommentare: 2
  • #1

    Rainer (Montag, 15 April 2019 18:52)

    Ich habe den Bericht in Torre del Mar gelesen und große Lust bekommen in der Region um Denia selbst einmal einen Rennradurlaub zu machen. Anja, du hast mich total angefixt.

  • #2

    Jörg Meine (Montag, 15 April 2019 20:11)

    Liebe Anja,
    du hast Land und Leute (Radler) wieder perfekt in Szene gesetzt: Kompliment.
    Freue mich ebenso, wenn es wieder heißt "VOR-TOUR der Hoffnung on TOUR" 2020.
    Danke also für deine Mühe. Hab´ eine schöne Woche und eine schöne Zeit-. Wir sehen
    uns spätestens zur Vortour am 11. August in und um Trier.
    Jörg