Nicht nur reden, tun! Seit dem ich Ostafrika-Luft schnuppern durfte, stand fest, dass ich auch mal den südlichen Zipfel des Kontinents besuchen möchte. Über Jahre hinweg...
...redeten wir davon. Immer kam etwas anderes dazwischen.
In 2005 schließlich bin ich endlich los.
Jetzt, wo ich übermorgen wieder nach Südafrika fliegen werde, lasse ich diese Eindrücke aus 2005 nochmal kurz Revue passieren.
Nach etwa 10 Stunden Nachtflug lande ich endlich in Johannesburg, von den Afrikanern "Egoli" genannt - die Stadt des Goldes.
Diese Wirtschaftsmetropole schauen wir uns erst mal von oben an, bevor es weiter durch Soweto, zum Apartheids-Museum und nach Sandton geht.
In Pretoria besuchen wir das Vortrekker-Monument. Hier erfahren wir einiges zur südafrikanischen Geschichte.
Manche Hintergrundinformationen durch Nachfragen, Infragestellen und Gespräche helfen uns, ein besseres Verständnis für Kultur, Ansichten, Einstellungen, Reaktionen unserer Gastgeber zu
bekommen.
Alleine dieses Bild - eine der Geschichten im Vortrekker-Monument, die hier erzählt werden - macht schon die Mißverständnisse deutlich: Bei den weißen Siedlern sitzt der, der im Rang höher steht; alle anderen müssen stehen.
Bei den Einwohnern dieser Region Afrikas sind die Menschen niederen Ranges sitzend, dürfen nicht "größer" sein/über jenem stehen, der ranghöher ist.
Hier stellt sich nun der Häuptling dieses Stammes die Frage, warum man ihn mit der unwichtigsten Person der weißen Siedler verhandeln lässt.
Gegenseitig hinschauen, gegenseitig zuhören, die Position der Gegenübers einnehmen - so ist ein Miteinander möglich.
An Maisfeldern und Rinderfarmen vorbei geht es nach Hazyview. Von hier aus starten wir tolle Ausflüge zu den Wasserfällen und zum "Fenster Gottes" - hier hätte man eigentlich einen wunderschönen
Blick auf das Lowveld - der Regen und der Nebel verwehren uns diesen.
Weiter führt die Route quer durch Mpumalanga nach Pilgrims Rest, dem Blyde River Canyon, zu den Bourke's Luck Potholes, wo die zwei Flüsse Treur und Blyde durch Auswaschungen im Dolimetgestein
beeindruckende Felsformen geschaffen haben.
Das historische Goldgräberstädchten Pilgrim's Rest mit seinen blühenden Jacaranda-Bäumen versetzt uns kurzzeitig in die Hochzeit der Goldgräber.
Im größten Wildschutzgebiet Südafrikas, dem Krüger-Nationalpark, sind wir auf Spurensuche nach den Big Five. Leider wurden wir nicht ganz fündig.
Wir queren den zweitkleinsten Staat auf dem afrikanischen Kontinent: das Königreich Swasiland.
Durch die Region Kwazulu-Natal, in der ich dann auch die kommenden vier Wochen als Volontär arbeiten werde, nähern wir uns langsam der Küste.
Von Durban aus nehmen wir einen Inlandsflug und reisen weiter nach Port Elisabeth - wir nähern uns peu á peu der Region Western Cape, das Ziel dieser Reise.
Auf dem Weg liegen.........
Und so gelangen wir über die Gartenroute schließlich nach Kapstadt in der Region West Cape.
Das Hotel am Green Market Place ist ein genialer Standort, um die Umgebung zu erkunden.
Wir ziehen aber auch größere Radien....
Aber eines fehlt noch:
Auf dem Tafelberg zu stehen ist für mich das Ziel und Highlight dieser Reise. Ich hoffe und bange, dass die Seilbahn fährt und dass die Sicht frei ist von Wolken.
Das mit der Seilbahn ist ein Problem. Durch die starken Winde in dieser Region ist diese zwei Tage nicht in Betrieb.
Die Option, hinauf zu wandern, kommt bei den anderen so gar nicht an. Alleine den Weg zu machen, hiervon wird mir abgeraten.
Bleibt zu hoffen und abzuwarten.
Und es zeigt sich tatsächlich: in der Ruhe liegt die Kraft.
Am dritten und letzten Tag in Kapstadt tut sich was....die Gondel fährt. Sofort rufen wir an: "Nein, es handelt sich nur um eine Testfahrt. Personen werden noch keine befördert."
Also warten wir weiter, den Tafelberg immer fest im Blick. Schließlich wieder Bewegung am Berg: Jetzt geht es tatsächlich los. Keine Stunde später stehe ich endlich oben, Sicht bis zum Horizont, kein Wölkchen zu sehen.
Angekommen. Gehaichnis.
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