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Wiener Schmankerl

 

Endlich in Wien.

Gerade angekommen. Rasch ins Hotel einchecken und direkt weiter zum "Reisesalon" in der Hofburg. Nicht (nur), um weitere Tipps für meinen Wien-Trip zu recherchieren.

 

Ich treffe mich hier auf dem Reisesalon, der 'exklusiven' Ferienmesse, die zufällig an 'meinem' Wien-Wochenende stattfindet, mit .....

 

... Elena von creativelena, Gudrun von reisebloggerin und Günter von TravelLive, die auch mich zu einem Reiseblogger-Treffen eingeladen haben :-). Danke!

 

Über das U-Bahn-Netz von Wien hat man sich schnell eine Orientierung verschafft - es ist übersichtlich und verbindet die markanten Punkte gut miteinander. Nur einmal umsteigen und ich stehe schon auf dem Michaelerplatz, über den man durch den Michaelertrakt in die Burg gelangt.

Vor dem Eingang zur Burg sehe ich schon die ersten Fiaker stehen. Diese zweispännigen Kutschen fallen auch Dir bestimmt schnell ein, wenn Du an Wien denkst, oder?

Ebenso wie die Spanische Hofreitschule, deren Eingang ich passiere, als ich Richtung Heldenplatz nach dem "Reisesalon" Ausschau halte. Der Komplex der Hofburg ist gewaltig. Ich finde die Messe nicht auf Anhieb - bis ich schließlich auf die Fahnen der verschiedensten Länder aufmerksam werde - ein Zeichen für eine Reisemesse?!


In diesem Jahr ist Afrika ein Schwerpunkt auf dem Reisesalon - wie für mich gemacht :-).

Aber auch einige Gespräche mit den österreichischen Partnern von Kreativ- und Genuss-Reisen zeigen interessante Aspekte, Destinationen und Aktivitäten auf. Und wer weiß - vielleicht geht's irgendwann mal zu einer kreativen Auszeit mit Töpfern oder Malen?

Es ist toll, weitere der österreichischen Reiseblogger und Kollegen wie Angelika, Maria und Franz, wieder zu sehen und neue kennen zu lernen.

Mit ein paar weiteren Tipps für die kommenden Tage in Wien ausgestattet, lasse ich das Kongresszentrum der Hofburg noch auf mich wirken und überlege schließlich am Abschluss dieses trüben und regnerischen Herbstabends im MuseumsQuartier Wien, was ich an den kommenden drei Tagen in Wien unbedingt unternehmen und sehen möchte. Ich habe so viele Tipps schon im Vorfeld von Freunden und Bekannten erhalten und so viele Ideen.

Ich möchte Wien wirken und mich treiben lassen, schauen wie das Wetter sich entwickelt und setze mir für den kommenden Tag daher erst mal nur einen Anker: Schloss Schönbrunn.

Mit der Vienna Card habe ich freie Fahrt mit U-Bahn, Bus und Tram - und die U4 bringt mich fast bis vor das Tor von Schloss Schönbrunn. Menschenmassen strömen mit mir raus an der U-Bahn-Station, -zig Busse stehen bereits auf den Busparkplätzen vor der prächtigen Sommerresidenz der Habsburger.


Ich freue mich auf die Schlossbesichtigung - und noch mehr darauf, danach bei tollem Sonnenschein durch den Schlosspark mit Irrgarten, Labyrinth, Kronprinzengarten und der Gloriette zu schlendern.

Mit einem Audio-Guide ausgestattet bekomme ich einen Einblick in und Informationen über etwa 40 der ingesamt 1441 Räume des Schlosses. Aufwendige Dekorationen, Fresken, Ornamente in Gold, fernöstliche Lacktafeln mit Goldmalereien .... stimmen mich nachdenklich ob dieses Luxus.

Kein Licht dringt in die Räume, die Fensterläden sind alle geschlossen. Sobald der Rundgang beendet ist , zieht es mich nach draußen, in den Schloßpark: Sonne, Ausblicke und durch seine Weitläufigkeit sogar etwas Ruhe!

Ein Blickfang im Schlosspark ist die Gloriette, die sich hinter dem Neptunbrunnen auf einem Hügel erhebt.

In dem früheren Speisesaal befindet sich heute ein Cafe.

Von der Aussichtsplattform......

...hat man einen tollen Ausblick über Wien - bis hin zum Kahlenberg und Leopoldsberg links am Horizont.



Zwischenzeitlich macht sich der Hunger bemerkbar. Was liegt somit näher, als mich auf den Weg zum Naschmarkt zu machen! Direkt beim Ausstieg aus der U-Bahn-Station Kettenbrückengasse ist man mitten drin - Flohmarkt, Straßenmusik, internationale Spezialitäten, Gastronomie. Es ist sehr schwierig, einen Platz zu ergattern - bei diesem tollen, sonnigen Herbsttag gibt es kaum einen freien Stuhl.

Die engen Gassen sind voll - mit Menschen, mit Waren - bunt gemischt, verschiedenste Gerüche - ich fühle mich fast wie auf einem Souk.



Gestärkt schlendere ich Richtung Karlsplatz. Hier auf dem Platz vor der Karlskirche wurde für 19 Tage eine Milliardenstadt präsentiert als Protest gegen die Rettung der maroden Hypo-Alpe-Adria. Diese Rettung hat Österreich 19.000.000.000 € gekostet. Eine Gruppe von Studenten der TU Wien hat ein Stadtmodell entwickelt, dessen hypothetische Bau- und Planungskosten diesen 19 Milliarden € entspricht, die der Staat Österreich für die Pleitebank aufbringen muss. Dieses Modell ist im Maßstab 1:100 auf dem Karlplatz gebaut: Hypotopia.


Zwischenzeitlich (jetzt im November) ist Hypotopia wohl wieder entsorgt. Die Betonklötze konnten zu 100% recycelt werden.



Während im Modell von Hypotopia die Flüsse ganz deutlich das Stadtbild mit prägen, begebe ich mich auf die Suche nach der Donau, die ich bisher noch gar nicht gesehen habe.

Als erstes gelange ich zum zentrumsnäheren Donaukanal an dessen Ufern man in einigen Strandbars mit aufgeschüttetem Sandstrand gemütlich Kaffee trinken, Menschen beobachten und einige Kunstwerke entlang des Kanals entdecken kann.



Weiter entfernt vom Zentrum hinter dem Donaukanal befindet sich schließlich die künstlich aufgeschütte Donauinsel, 21 km lang, 250 m breit. Zum einen dient sie zum Hochwasserschutz, zum anderen als Naherholungsgebiet.

Ich wünschte, ich hätte mein Rad dabei und könnte diesen genialen Herbsttag radfahrend genießen - wie so manch anderer Wiener.

So schlendere ich gemütlich einen großen Teil der 21 km zu Fuß über die Insel.


Über eine Fußgängerbrücke, von der aus man wieder die nahen Ausflugsziele Kahlenberg und Leopoldsberg am Horizont entdeckt, gelangt man zur Donaustadt. Hier am Ufer suche ich länger nach einer location der "wiener/österreichischen" Art - das Ufer ist gesäumt mit gastronomischen Angeboten vornehmlich aus Italien und Griechenland. Die Musik und das Getränke-/Speisenangebot lassen mich nicht spüren, am Ufer der Donau zu sein.

 

Den Donauturm sieht man von weitem. Ebenso UNO-City. Hier ist nichts mehr zu spüren von der k.u.k.-Zeit. Glas, Stahl, Höhe prägen diesen Stadtteil. Der DonauCity Tower, der dieses Jahr eröffnet wurde, ist das derzeit höchste Gebäude Österreichs (während das höchste Bauwerk noch immer der Donauturm ist). Über die schattenspendenden Wege zwischen den Hochhäusern dieser internationalen Kongressstadt wandernd, komme ich zum Donaupark - eine riesige Gartenlandschaft mit Rad- und Wanderwegen. Dieser Park wurde angelegt anlässlich der Internationalen Gartenschau 1964.

Ich habe das Gefühl, halb Wien ist hier draußen, nutzt die eventuell letzten wärmenden Sonnenstrahlen in diesem Jahr, picknickt, spielt Frisbee, Fußball, zeigen Trial-Tricks mit dem Rad indem sie auf und über Bänke und Treppen springen oder sitzen einfach nur in der Sonne.

 

Blick hin zum Kalenberg und Leopoldsberg.
Blick hin zum Kalenberg und Leopoldsberg.
UNO-City
UNO-City
Der Donauturm spiegelt sich im Wasser der Donau
Der Donauturm spiegelt sich im Wasser der Donau


Selbstverständlich gehört zu meinem Wien-Aufenthalt auch ein Besuch des Praters! Und selbstverständlich fahre ich mit dem Riesenrad! Dieses mächtige Rad mit einem Durchmesser von 61 m, welches sich 75 cm pro Sekunde dreht, stammt aus 1897. An der höchsten Stelle bin ich dann auf 65 m Höhe - immer noch niedriger als das Kettenkarusell mit seinen 117 m Turmhöhe, welches einige Meter weiter seine Kreise zieht.



Es besteht auch die Möglichkeit, einen Wagen des Riesenrades für ein Abendessen - zu einem besonderen Anlass z.B. - anzumieten. Rasch werden diese Wagen dann jeweils eingerichtet, der Tisch gedeckt, alles hergerichtet, wenn der Wagen sich gerade unten am Einstieg befindet. Bis schließlich alles an Ort und Stelle ist, hat dieser Wagen sicherlich einige Runden hinter sich.



So selbstverständlich, wie ich den Prater besuchen wollte, so schlendere ich natürlich auch durch die Kärntner Straße, den Graben, den Burggarten, den Stadtpark, den Volksgarten und vorbei am Burgtheater und Rathaus, besuche einen Gottesdienst im Stephansdom, gehe in ein Wiener Caféhaus in irgendeiner Nebenstraße, nutze den Tag der offenen Tür im Wintergarten in der Himmelpforte, lucke beim Hotel Sacher rein, schaue in der für Prinz Eugen von Savoyen erbauten Schlossanlage "Schloss Belvedere" rein.....


....und gehe ins Globenmuseum :-)! Ich bin die einzige Besucherin während meines Aufenthaltes im Museum. Komisch.

Dieses kleine, feine Museum im Palais Mollard ist weltweit das einzig öffentliche Museum für Globen. Die etwa 200 ausgestellten Erd- und Himmelsgloben, die ältesten aus dem 16. Jd., faszinieren mich in Herstellung, Größe, Genauigkeit, Verschiedenartigkeit.

Mercator lässt grüßen.


Denkmal Maria Theresias und die Statue der Pallas Athene auf der Kuppel des Naturhistorischen Museums
Denkmal Maria Theresias und die Statue der Pallas Athene auf der Kuppel des Naturhistorischen Museums
Volksgarten. Im Hintergrund das Naturhistorische Museum
Volksgarten. Im Hintergrund das Naturhistorische Museum
Im Stadtpark
Im Stadtpark
St. Stephan
St. Stephan
Rathaus
Rathaus
Red Nose. Red Wine.
Red Nose. Red Wine.
Oberes Belvedere
Oberes Belvedere

 

Fast vier Tage Wien liegen hinter mir. Lange habe ich nicht alles das unternommen und besucht, was ich angedacht hatte. Gerne möchte ich noch raus zum Kahlenberg und den Abschluß beim Heurigen machen, oder den Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek besuchen, im Burgtheater Aufführungen erleben, nochmal ins MuseumsQuartier, ins Neubarviertel.....

Ich werde wohl wieder kommen müssen.

 

 


AUF WIEDERSEHEN, WIEN!


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Kommentare: 2
  • #1

    Gudrun (Montag, 10 November 2014 10:23)

    Wow! Was Du alles geschafft hast in den vier Tagen, super! Und Du hast recht, die Hypotopia wurde mittlerweile abgebaut und der Aufbau des schönsten Christkindlmarkts Wien vor der Karlskirche ist im vollen Gang. Wann kommst Du auf einen Glühwein vorbei? Gudrun

  • #2

    Anja (Montag, 10 November 2014 21:58)

    Liebe Gudrun, das mit dem Weihnachtsmarkt ist eine schöne Idee. Klappt in diesem Jahr (noch) nicht, müssen wir verschieben :-).
    Aber vielleicht sehen wir uns ja im März auf der ITB?
    Viele Grüße, Anja