Der Sommer 2013 legt eine ganz kurze Verschnaufspause zum Durchlüften ein. Wir starten, nachdem es Freitag/Samstag etwas abgekühlt ist, Sonntagmorgen mit einigen Wolken, angenehmen Temperaturen unsere Hunsrück-Radtour wieder am Schinderhannes-Radweg in Kastellaun, Richtung Emmelshausen. Bereits hinter Hollnich jedoch verlassen wir diesen und ab jetzt haben wir für den Rest unserer Tour (fast) alles unter unseren Reifen: Schotter, Waldboden, toll ausgebaute Radwege, einen "SingleTrail" einer Hunsrück-Aktiv-Route....
An Laubach vorbei geht's weiter Richtung Horn. Einige Getreidesorten sind bereits abgeernet. Ich mag diese Zeit der Ernte - einerseits - sehr. Andererseits ist sie für mich ein Zeichen, dass der Sommer sich dem Ende zuneigt. Aber - dies ist der Lauf der Jahreszeiten.
Kurz hinter Horn können wir es rollen lassen, Richtung Budenbach und über Bergenhausen (hier ist derzeit die Straße aufgerissen und wird erneuert), Pleizenhausen, Altweidelbach in Richtung Argenthal. Diesen Teil der Strecke sind wir letztes Jahr im Oktober bereits gefahren.
In Altweidelbach wurde in den vergangen Jahren durch das Engagement der Bürger das alte Wasserhäuschen wieder "hergerichtet" - und hierzu findet heute ein kleines Fest der Altweidelbacher statt. Das Fest zum Auffüllen unserer Wasserflaschen zu nutzen, ist noch zu früh, trotzdem wagen wir einen Blick in das alte Wasserhaus und - treffen beim Fest alte Bekannte, so dass die Pause doch eine etwas längere wird :-).
In Argenthal biegen wir ab auf den Hunsrück-Radweg. Wir haben einen genialen Blick zum Soonwald hin, es rollt sich super hier und der Sonnenanteil ist nun zwischenzeitlich deutlicher höher als der Wolkenanteil.
Hinter Tiefenbach in Richtung Mengerschied kreuzt die Traumschleife "Soonwald" unsere Route. Diese bin ich im vergangenen Sommer gewandert. Auch diese ist wunderschön und sehr zu empfehlen.
Wir kommen nun auf den Schinderhannes-Soonwald-Radweg, der uns durch ein idyllisches Wiesental parallel zum Brühl- und Lametbach bis nach Gemünden führt.
In Gemünden am südwestlichen Rand des Soonwalds mündet der Lametbach in den Simmerbach und fließt nun als Kellenbach weiter in Richtung Nahe.
Oberhalb des Simmerbachs steht das Schloß Gemünden auf einem Bergrücken und prägt das Ortsbild. Das Schloß ist heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Allerdings können Teile der Anlage zu Familienfeiern z.B. gemietet werden. An Stelle des Schlosses stand früher eine Burg, die zunächst zum Besitz der Grafen von Sponheim gehörte.
Jetzt ist es Zeit, die Flaschen aufzufüllen - und dies tun wir an der Tankstelle im Ort. Was uns hier besonders auffällt - an der Tankstelle :-) - ist die absolute Freundlichkeit der Dame, die hier heute am Sonntagmorgen ihre Kunden bedient. Das ist gelebte Servicequalität!
Wir folgen für ein kurzes Stück der Landstraße, welche nach Gehlweiler weiter führt. Gehlweiler war Drehort für Heimat 4 "Die andere Heimat. Chronik einer Sehnsucht", welches im Oktober in die Kino's kommt. Bevor wir aber nach Gehlweiler kommen, geht's für uns rechts ab und schließlich weiter nach Rohrbach.
In Rohrbach geht's für ein Stück richtig steil rauf auf den Lützelsoon-Radweg - 11% Steigung. Aber auch diese schaffen wir und kommen in den Genuß dieses Blickes auf den Idarkopf, welcher uns fast auf der gesamten Strecke seit Argenthal immer wieder in den Blick gerät.
Nach Kirchberg lohnt einen Abstecher, wie wir es ja bereits hier beschrieben haben.
Hinter Kirchberg geht es nach rechts weiter Richtung Reckershausen - hier geht's abwärts, durch ein Waldstückchen - Yeah! - und es heißt "Anlauf nehmen", um die nächste kleine Steigung nach Reckershausen rein leichter nehmen zu können. Der Blick zurück kurz hinter Reckershausen lässt uns Kirchberg schon in weiter Ferne erscheinen.
Hier im Rückblick sieht man ganz gut, wo wir entlang des Soonwaldes die letzten Stunden gefahren sind, bevor wir unsere Räder wieder Richtung Kirchberg und somit Richtung Heimat wendeten.
Ein Blick nach vorne allerdings lässt und unsere Route "neu berechnen": Die 64.000 Teilnehmer des Events "Nature One", welches heute endet, haben sich auf den Weg nach Hause begeben. Wir sehen am Horizont die Blechlawine der Autos/Caravans der Raver ausgerechnet auf der Straße, die wir nehmen wollten, um wieder nach Kastellaun rollen zu können.
Die "Neuberechnung" führt uns somit durch den Wald Richtung Hunsrückhöhenstraße, deren Querung bedeutete, eine Lücke in der Autoschlange der abreisenden Raver zu finden, um weiter den Weg über Wald- und Wirtschaftswege nachVölkenroth nehmen zu können. Im Wald kurz vor dem Rothenbergerhof begegnen wir dann diesen zwei Gestalten:
Über einen Teil einer Hunsrück-Aktiv-Route erreichen wir schließlich das Beller Marktgelände und den Schinderhannes-Radweg, der aufgrund von Straßenbauarbeiten - Bau der Umgehungsstraße Kastellaun - umgeleitet wird. Und als wir am Ende dieses Umleitungsstückes wieder aus dem Wald herausfahren, tut sich dieser tolle Blick auf Kastellaun - bis hinüber in die Eifel - auf:
Über den Schinderhannes-Radweg schließlich schließen wir unsere Runde heute. Im Ganzen waren es 69 Kilometer und laut der App 1.055 Höhenmeter. Ich glaube der App - diese zeigt mehr Höhenmeter an als der Fahrradcomputer. Ende der Diskussion :-)
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